Um als Näherin arbeiten zu dürfen, braucht man eine 3-jährige Ausbildung in diesem Bereich. Diese kann man in einer Näherei absolvieren, wobei der Tätigkeitsschwerpunkt dann eher auf Design und Kundenarbeiten liegt. In der Industrie geht es eher um das maschinelle Nähen von Serien. Das Erlernen von theoretischen Grundlagen in einer Berufsschule. Während dieser Lehrphase gibt es bereits schon ein kleines monatliches Gehalt – die Ausbildungsvergütung. Ihre Höhe kann durchaus variieren, je nach Größe des Betriebes, dem Standort des Unternehmens und ob ein Tarifvertrag zur Anwendung kommt oder nicht. Bezogen auf den bundesdeutschen Durchschnitt ist in etwa mit nachfolgenden Einkünften zu rechnen: 600 Euro brutto pro Monat im 1. Lehrjahr und 700 Euro brutto pro Monat im 2. Lehrjahr. Ist die Ausbildung zur Näherin mit Erfolg gemeistert worden, darf sich die Fachfrau nun auf ihr erstes volles Gehalt freuen. Auch hierbei gelten die gleichen Punkte wie bereits in der Lehrzeit und entsprechend kann es auch hier je nach Arbeitgeber zu unterschiedlich hohen Vergütungen im Monat kommen. Als durchschnittliches Gehalt zum Berufseinstieg gelten folgende Werte: 1500 Euro bis 1900 Euro brutto pro Monat. Mitwachsender Berufserfahrung oder auch der einen oder anderen erfolgten Weiterbildung sind im Laufe der Zeit Gehaltssteigerungen durchaus an der Tagesordnung. Die Lohnzahlungen belaufen sich dann auf in etwa 2300 Euro bis 2500 Euro brutto pro Monat.
Zurzeit werden mehrere Stellenangebote für Näher zur Verfügung gestellt. Besonders wurden die Näherinnen und Näher während der Corona Zeit sehr gelobt.
Die beruflichen Aussichten für Näher/innen sind recht gut. Zwar lassen viele Unternehmen ihr Bekleidungsangebot im Ausland produzieren, aufgrund der öffentlichen Kritik an den schlechten Arbeitsbedingungen vor Ort ist diese Entwicklung aber rückläufig. Neben Textilbetrieben stellen auch Änderungsdienste von größeren Bekleidungshäusern Näher/innen ein. Modenäher/innen haben gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz. In der Herstellung von Bekleidung und Haus-, Tisch- und Bettwäsche werden regelmäßig ausgebildete Fachkräfte dieses Berufszweigs gesucht.
Dieser Textilindustrie in Deutschland ist sehr unterschiedlich zu den anderen Ländern. Es wird oft Kleidungen aus arme Ländern importiert. Die Arbeitsbedingungen in der globalen Textilproduktion haben sich kaum verbessert. Beschäftigte und Gewerkschafter sind häufig Repressalien ausgesetzt. Zehn bis zwölf Stunden pro Tag an der Nähmaschine, dazu immer wieder Schläge, verbale Attacken und sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte sowie ein Lohn, der weder soziale Sicherheit noch Bildung für die Familie ermöglicht. Die Arbeitsbedingungen in der globalen Textilproduktion multinationaler Konzerne in Asien immer noch menschenverachtend. Gewerkschafter, die etwa die Verhältnisse bei Zulieferern in Indien, Bangladesch oder Sri Lanka anprangerten und in ihren Fabriken für fairere Bedingungen kämpften, seien besonders häufig Repressalien ausgesetzt und würden nicht selten entlassen.